Hiltrup-Ost - Quartiersentwicklerin geht
Quartiersentwicklerin Yvonne von Kegler kündigt überraschend ihren Abschied an. Wie geht es weiter in Hiltrup-Ost?
Es wurde eine denkwürdige Sitzung, zu der die ehrenamtlichen Helfer am Mittwochnachmittag in den Emmerbach-Treff gebeten wurden. Statt der angesetzten 30 Minuten wurde volle zwei Stunden diskutiert. Worum es ging, hatte es in sich: Quartiersentwicklerin Yvonne von Kegler verlässt Hiltrup-Ost.
Bereits zum 1. April gibt sie ihre Stelle im Sozialamt Münster auf und wechselt nach Hannover. „Eine neue berufliche Herausforderung“, wie sie gegenüber unserer Zeitung sagt. Die Stelle der Quartiersentwicklung soll neu ausgeschrieben werden. Einen nahtlosen Übergang allerdings – das zeichnet sich bereits jetzt ab – wird es nicht geben.
Seit mehr als drei Jahren kümmert sich Yvonne von Kegler, Hiltrup-Ost zukunftssicherer zu machen. Den Stadtteil altersgerecht umzugestalten, sei nicht nur etwas für alte Leute, betonte die Quartiersentwicklerin immer wieder.
Das Thema gehe alle Menschen an, die in Hiltrup-Ost gerne alt werden wollen. Seit dem Spätsommer 2018 ist der „Emmerbach-Treff“ als Begegnungsstätte an den Start gegangen. In den vergangenen drei Monaten wurden jeweils 300 Besucher gezählt, berichtet die Quartiersentwicklerin. Das sei „eine sehr beachtliche Zahl“, „das ist richtig super“, wie externe Fachleute bestätigt hätten.
Weiterhin ungeklärt ist die Trägerstruktur der Begegnungsstätte. Die Gemeindediakonie als Kooperationspartner der Stadt hatte schon frühzeitig kundgetan, diese Aufgabe nicht auf Dauer übernehmen zu können. Bislang ist die Suche ergebnislos. Yvonne von Kegler zeigt sich sicher: „Es wird kurzfristig eine Lösung geben.“
Die institutionelle Verstetigung gestaltet sich auch auf anderer Ebene schwierig: Denn es ist ebenfalls nicht gelungen, einen Bürgerverein für die Quartiersentwicklung zu gründen. Auch die Stadtteiloffensive sah sich außer Stande, dieses Projekt in Hiltrup-Ost in ihren Verantwortungsbereich zu übernehmen.
Die Stadt Münster hatte sich daher im September 2018 zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen. Die Stelle der Quartiersentwicklerin wurde überraschend um ein Jahr verlängert. Die Kosten trägt nun ausschließlich die Stadt, Fördergelder vom Land gibt es nicht mehr. Die Stadt habe ein Interesse, dass in Hiltrup-Ost langfristig etwas etabliert werde, heißt es.
Noch unklar sei, ob es zu einer Neuauflage des Festes „Himmel und Erde“ im Herbst 2019 kommen werde. Gleiches gelte für die „Gesundheitsmeile“ im Sommer 2020. „Dazu braucht es Leute, die sich dafür verantwortlich fühlen“, erklärt Yvonne von Kegler.
Die Mitfahrbänke müssten nochmals beworben werden. Den Seniorenmittagstisch, die inklusiven Computerkurse in Kooperation mit der Alexianer-Einrichtung „Zeitraum“ sowie die Aktion „Vier im Quartier“ soll es auch in Zukunft geben. „Das Feld ist gut bestellt“, sagt Yvonne von Kegler. Besonders freue sie sich über den Start der Begegnungsstätte.
(Quelle: WN Münster, 15.02.2019, Von Michael Grottendieck)